Die Egoismusfalle. Gespräch über Geld und Eigentum

Gespräche mit Paula/2

„Letztlich besitzen wir vielleicht sogar gerade deshalb mehr als ihr, weil wir nichts besitzen. Denn da bei uns niemandem etwas gehört, gehört ja auch jedem alles.“

Lesung / Podcast

Paulas Besuche bei mir laufen immer nach einem be­stimmten Muster ab. Am Anfang stürzt sie sich stets in das Stadtleben, als würde es sich dabei um eine ewige Party handeln. Ich muss dann stundenlang mit ihr um die Häu­ser ziehen und geduldig mitan­sehen, wie sie jeden Hund an­spricht, jedem bun­ten Kleid hinterherstaunt und sich an den braun gebrannten Oberkörpern der Bauarbeiter ergötzt.

Besonders liebt es Paula, in den zahlreichen Kramläden zu stö­bern. Nicht, dass sie dabei nach irgendwelchem Nippes suchen würde, den sie als Souvenir oder Mitbringsel mit nach Hause neh­men könnte. Was sie an den Läden faszi­niert, ist vielmehr – so hat sie es mir einmal erklärt – die sich in ihnen offenbarende Vielfalt von Dingen, in denen der menschliche Geist Gestalt annehmen kann.

Eine große Leidenschaft hegt Paula ferner für die U-Bahn. Schon bei der Rolltreppenfahrt in den, wie sie es nennt, „Bauch der Erde“ macht sie je­des Mal ein Gesicht, als be­fände sie sich auf einer Expedition ins Innere eines Vulkans. Und wenn dann erst der Zug mit uns in das labyrinthische Tunnelsystem eintaucht, tut sie regelmäßig so, als wäre diese Allerweltsfahrt ein exotisches Abenteuer für sie.

Einmal habe ich, genervt von der Enge und der stickigen Luft in den Waggons, einzuwenden ge­wagt, dass man in den Tun­neln doch gar nichts sehe und es vielleicht reizvoller wäre, ein­mal eine Stadtrundfahrt zu machen.

„Aber das ist doch gerade das Aufregende da­ran!“ hatte Paula mir da freudig erregt entgegen­gehalten. „Ich stelle mir stets vor, ich würde in den Tunnel der Zeit einfahren, der mich mit sich fortträgt durch Raum und Zeit, bis ich in einer ganz anderen Welt wieder auftauche.“

„Aber ist es dann nicht furchtbar enttäuschend für dich, wenn das Ziel nur eine neue U-Bahnsta­tion ist, die sich kaum von dem Anfang deiner Reise unterscheidet?“ hatte ich sie gefragt.

Paulas augenzwinkernde Antwort: „Ei­gent­lich bin ich eher erleichtert, wenn mir an der nächsten Station keine Marsmänn­chen auflauern. Außer­dem hat sich für mich bis jetzt noch jede Fahrt als lohnend erwiesen.“

Ich wusste genau, worauf sie anspielte. Irgendwie schafft sie es jedes Mal, den Ausstieg so zu wäh­len, dass wir gerade­wegs auf eines ihrer Lieb­lingseiscafés zulaufen.

Wie gesagt – diese lustvollen Stadtwanderungen sind typisch für Paulas erste Besuchstage. Ihre Euphorie verfliegt jedoch meist ziemlich schnell und macht einer Art klaustrophobi­schem An­fall Platz. Auf einmal meint sie dann, zwischen den Hochhaus­schluchten ersticken zu müssen, und beklagt sich, ihre Füße würden sich durch das viele Gehen auf As­phalt allmählich selbst in zwei kleine Felsklumpen verwan­deln.

„Ich muss wieder die Erde zwischen meinen Ze­hen spüren – sonst weiß ich nicht mehr, wer ich bin!“ hat sie mich einmal bedrängt, als ich ihr vorgehalten hatte, andere würden doch auch Tag für Tag so leben.

Der Ort, an den es Paula in solchen Situationen zieht, ist alles andere als spektakulär: abgeern­tete Rapsfelder, Kuhwie­sen, eine Pferdekoppel, ein schmaler Feldweg – mehr ist dort nicht ge­boten. Paula aber breitet, sobald wir aus dem Vorortzug ausge­stiegen sind, ihre Arme aus wie ein gefange­ner Vogel, dem man seine Freiheit zurückgegeben hat, wirft ihre Sandaletten von sich, als wären sie Fußfesseln, und lässt ihre Ze­hen im Dickicht der Gräser versinken. Wenn ich sie vor den Kuhfladen warne, lacht sie nur: „Die wärmen doch so schön …“

Sobald wir uns dem Pferdehof nähern, wo Pfer­debesitzer ohne eigenes Land ihre Tiere unter­stellen können, beschleu­nigt Paula ihren Schritt. Sie hat allen Pferden Namen gege­ben – und weil sie es nie versäumt, ein paar Möhren und Äpfel mitzunehmen, kommen die Pferde auch tatsäch­lich gelaufen, sobald sie nach ihnen ruft.

Als die Pferde einmal besonders übermütig her­umtollten, seufzte Paula mitfühlend: „Ist es nicht ein Jammer, dass so frei­heitsliebende Tiere nicht in Freiheit leben dürfen?“ Dabei wies sie auf den Elektrozaun, der die Weidefläche um­spannte.

Ich fragte mich, ob sich da nicht vielleicht jemand zu stark mit den Tieren identifizierte. Entspre­chend vorsichtig gab ich zu bedenken: „Wenn die Pferde nicht eingezäunt wären, würden sie sich wahrscheinlich verirren und müssten elend zu­grunde gehen. Außerdem würden die Besitzer der Tiere dann wohl den Pferdehof für den Ver­lust haftbar machen.“

Paula sah mich überrascht an: „Was soll das hei­ßen – die Besit­zer der Tiere? Man kann doch ein anderes Lebewesen nicht besitzen!“

Typisch Paula! Bei allem musste sie von den Ver­hältnissen auf ihrer Insel ausgehen. Dort brauchte man natürlich keine Zäune – wohin hät­ten die Tiere auch fliehen sollen?

Ich ließ mich daher von ihrer Entrüstung nicht beirren und entgegnete ungerührt: „Einen Besit­zer zu haben, ist für die Pferde doch die beste Lebensversicherung: So haben sie immer jeman­den, der für sie sorgt!“

Paula schüttelte verwundert den Kopf. „Das ver­stehe ich nicht. Um für jemanden zu sorgen, muss ich ihn doch nicht besitzen! Oder gehen etwa alte Leute in den Besitz anderer über, wenn sie zu schwach sind, um für sich selbst zu sor­gen?“

„Das ist doch etwas ganz anderes!“ protestierte ich.

Paula sah mich herausfordernd an: „Und wieso?“

„Weil … weil es sich dabei um dieselbe Spezies handelt“, erwi­derte ich. „Und weil Menschen vernunftbegabte Wesen sind“, schob ich noch hinterher, obwohl die Frage sich ja eigentlich von selbst beantwortete.

Aber Paula gab sich mal wieder nicht geschlagen: „Bist du dir da so sicher?“

Damit hatte sie ein neues Kapitel aufgeschlagen. Wenn ich weiter mit ihr diskutiert hätte, wäre es nun um die morali­sche Kraft der menschlichen Vernunft und die sich daraus ergeben­den Frei­heitsrechte gegangen. Das war mir dann doch etwas zu komplex für einen harmlosen Sommer­spa­ziergang. Also ließ ich die Frage einfach im Raum stehen und wartete, bis Paula sich zum Weitergehen entschloss.

Ein paar Meter weiter gelangten wir an eine Streu­obstwiese aus Apfel-, Kirsch- und Birnbäumen. Die Birnen waren noch un­reif, während von den Kirschen nur noch in den oberen, uner­reichbaren Zweigen ein paar verfaulende, von Wespen um­schwirrte Exemplare hingen. Die Augustäpfel aber hatten ge­rade erst ihre volle Reife erlangt und leuchteten grüngelb in der Sonne.

„Komm – wir naschen ein bisschen!“ forderte Paula mich auf, indem sie auf einen der Apfel­bäume zulief.

„Lass das besser!“ rief ich ihr hinterher. „Das ist Privatbe­sitz!“ Die Wiese war zwar nicht einge­zäunt, aber ein Schild wies un­missverständlich darauf hin, dass das „Betreten ver­boten“ sei.

Paula drehte sich irritiert, fast schon ein wenig verärgert zu mir um. „Das Fallobst werde ich ja wohl aufsammeln dürfen – das vergammelt sonst doch nur!“ wehrte sie sich.

Erst nachdem sie trotzig so viele Äpfel aufgelesen hatte, wie sie tragen konnte, kam sie wieder zu mir zurück. „Da“, bot sie mir einen der Äpfel an, während sie selbst schon an ei­nem her­umkaute. „Probier mal – die sind wirklich lecker!“

Um nicht als Prinzipienreiter zu erscheinen, ließ ich mir den Apfel aufdrängen und biss hinein. Er hatte wirklich gerade den richtigen Reifegrad.

„Ich glaube nicht, dass die Menschen in der Gemeinde hier wegen die­ses kleinen Mundraubs den Hungertod sterben werden!“ bemerkte Paula triumphierend, während wir weitergingen.

„Die Streuobstwiese befindet sich doch gar nicht im Besitz der Gemeinde!“ korrigierte ich sie. „‚Privatbesitz‘ heißt ja gerade, dass etwas nicht der Allgemeinheit gehört.“

„Du meinst, all diese Obstbäume gehören einem einzigen Men­schen?“ staunte Paula.

„Ja – oder einer Eigentümergemeinschaft“, nickte ich. „Auf jeden Fall ist das hier kein Gemeinde­land.“

Paula runzelte missbilligend die Stirn. „Warum müsst ihr nur immer alles besitzen …“

„Gibt es bei euch etwa keinen Besitz?“ fragte ich etwas un­willig zurück. Schließlich war man ja nicht gleich ein knall­harter Mate­rialist, nur weil man ein kleines Wiesenstück sein Eigen nannte.

Paula biss noch einmal in ihren Apfel. „Warte mal …“, sin­nierte sie dann mümmelnd. „Nein, ich glaube, Besitz in eu­rem Sinne existiert bei uns wirklich nicht. Natürlich kennen auch wir Dinge, mit denen eine einzelne Person so viel Um­gang hat, dass man sie gewissermaßen als Teil von ihr wahr­nimmt. Das sind aber nicht eigentlich Dinge, die einem ge­hören, sondern eher Dinge, die zu einem gehören – Talis­mane etwa, der Becher, aus dem man trinkt, eine Muschel­kette, mit der man sich schmückt … So etwas hat natürlich nur für einen selbst eine spezielle Bedeutung – eben deshalb nimmt man damit aber auch niemandem et­was weg.“

„Daran hatte ich eigentlich gar nicht gedacht“, stellte ich klar. „Mir ging es eher um die wirklich wertvollen Dinge … Nehmen wir zum Beispiel die Häuser, in denen ihr wohnt – die befinden sich doch bei euch sicher auch in Privatbesitz, oder?“

Paula sah mich mit ehrlicher Verwunderung an: „Nein – wieso? Es reicht doch, darin wohnen zu können. Warum sollte man das Haus denn selbst besitzen müssen?“

„Nun, weil … um …“, stotterte ich, irritiert von der Naivi­tät, mit der Paula die Notwendigkeit von Be­sitz leugnete. „Zum Beispiel, damit ihr die Häuser an eure Kinder verer­ben könnt“, folgte ich schließlich dem erstbesten Begründungsmuster, das mir in den Sinn kam.

Aber Paula sah mich mal wieder nur aus großen Augen an: „Vererben?“

„Na, ich meine, dass ihr euer Haus von einer Ge­neration an die nächste weitergeben könnt“, er­läuterte ich. „Dass es in Fami­lienbesitz bleibt.“

Paula lachte. „Aber wir haben doch gar keine Fa­milien auf unserer Insel! Die Kinder werden bei uns von allen gemeinsam aufge­zogen. Und ich wüsste auch nicht, warum ich jemanden be­vor­zugen sollte, nur weil zwischen ihm und mir be­sondere Blutsbande bestehen. Eine solche Denk­weise kommt mir doch recht ar­chaisch vor.“

Wahrscheinlich, sagte ich mir, kann man die bei­den Kultu­ren in diesem Punkt einfach nicht mit­einander vergleichen. In Paulas kleiner Inselge­meinschaft war ja wohl ohnehin jeder mit jedem irgendwie verwandt. Deshalb musste die Bluts­verwandtschaft dort auch nicht extra betont und unter besonderen Schutz ge­stellt werden. Die Notwendigkeit dazu ergab sich offenbar erst in komplexeren Gesellschaften, in denen das von den Eltern Erarbeitete nur dadurch Kontinu­ität erlangen konnte, dass die Erbfolge innerhalb des Familienverbands vom Staat garantiert wurde.

Ich verfolgte daher das Thema nicht weiter und lenkte Paulas Aufmerksamkeit lieber auf das auf­ziehende Gewitter, das sich in der Ferne durch Donnergrollen und Wetterleuchten bemerkbar machte.

Paula sah kurz in Richtung der Gewitterfront, die sie aller­dings nicht weiter zu beunruhigen schien. „Du hast mir noch nicht auf meine Frage geant­wortet“, beharrte sie stattdessen. „Warum ist euch der Besitz denn nun so wichtig?“

Ihr inquisitorisches Insistieren ärgerte mich zwar. Da ich aber wusste, dass sie doch keine Ruhe ge­ben würde, ehe ich auf ihre Frage eingegangen wäre, erklärte ich: „Na, weil man nur über das, was man besitzt, völlig frei verfügen kann. Außer­dem gibt mir der Besitz ganz andere Gestal­tungsmöglich­keiten. Wenn ich etwa ein Haus be­sitze, kann ich es nach meinen Wünschen um­bauen, es also viel genauer an meine Bedürfnisse anpassen, als wenn es der Allgemeinheit gehö­ren würde. Außerdem tätige ich die Investitionen, die für so etwas nötig sind, doch nicht, wenn ich da­mit sozusagen ei­nem anderen in die Tasche wirt­schafte.“

„Du würdest also ein Haus nicht renovieren, wenn es nicht dir allein, sondern allen gemein­sam gehören würde?“ fragte Paula lauernd.

Anstatt mich von ihr in die Ecke der Unmoral stellen zu lassen, entgegnete ich mit trotziger Ruhe: „Ja – na und? Das ist doch ganz normal! Der Mensch ist nun einmal so – er ist sich eben im­mer selbst der Nächste. Und weißt du was? Diese Charaktereigen­schaft kann man sich sogar zunutze machen, um ihn zum Dienst an der Ge­meinschaft zu moti­vieren! Denn wer bei uns viel für die Gemeinschaft tut, der hat auch ein entspre­chend hohes Einkommen, von dem er dann Besitztümer erwerben kann.“

Paula schüttelte verständnislos den Kopf. „Dann fördert ihr also den Egoismus, damit Menschen etwas für die Gemeinschaft tun, in der sie le­ben?“

„Wenn du es so ausdrücken willst …“, stimmte ich ihr ach­sel­zuckend zu.

Ich hoffte schon, die Diskussion wäre damit be­endet. Aber nach einem kurzen Schweigen hakte Paula noch einmal nach: „Hast du dir schon mal überlegt, ob ihr nicht vielleicht Ursache und Wir­kung verwechselt?“

Ich sah sie fragend an: „Was meinst du damit?“

„Nun“, erläuterte sie mir, „wir gehen bei uns da­von aus, dass Menschen nicht in erster Linie des­halb etwas für die Ge­mein­schaft tun, weil sie sich davon einen Vorteil für sich selbst er­hoffen, son­dern weil sie gerne mit anderen zusam­men sind, gerne etwas gemeinsam mit anderen aufbauen, weil sie es als befriedigend erleben, anderen zu helfen. Und im Großen und Ganzen trifft das bei uns auch zu. Wir wür­den uns wirklich irgendwie amputiert fühlen, wenn wir un­sere Gärten allein be­stellen müssten und den Umbau unserer Häu­ser nicht zusam­men mit anderen planen und um­setzen könnten.“

Sie schob mit dem Fuß einen Stein zur Seite, der vor ihr auf dem Weg lag, dann fuhr sie fort: „Ich frage mich daher, ob die Menschen nicht auch bei euch anders wären, wenn ihr ein anderes Bild von euch hättet; ob ihr also nicht vielleicht nur deshalb so egoistisch seid, weil ihr euch selbst einredet, Gott – oder wer auch im­mer – habe euch nun einmal so er­schaffen.“

Lachend setzte sie hinzu: „Letztlich besitzen wir vielleicht sogar gerade deshalb mehr als ihr, weil wir nichts besitzen. Denn da bei uns niemandem etwas gehört, gehört ja auch jedem alles. So kann ich mir sicher sein, dass mir niemand etwas weg­nehmen oder vorenthalten wird, wenn ich es brauche.“

An dieser Stelle beschloss ich, den Diskurs mit meiner Süd­seephilosophin zu beenden. Mir schien, dass wir mal wieder an einem Punkt an­gelangt waren, wo wir beide von zu unter­schied­lichen, nicht miteinander vereinbaren kulturellen Po­sitio­nen aus argumentierten.

Paulas Argumentation beruhte, wie mir schien, allzu sehr auf der Situation einer vorzivilisa­tori­schen Gesellschaft, in welcher der Mensch noch gar nicht richtig zu seiner Individualität erwacht ist. So gesehen, wäre der Egoismus nur die Kehr­seite einer geistigen Weiter­entwicklung des Men­schen, einer Entwicklung, die ihn zur Entdeckung seines Selbst und damit auch erst zum Wunsch nach Selbstentfaltung geführt hat.

Überspitzt formuliert, könnte man vielleicht so­gar sagen: Erst wer diese höhere Stufe der Selbstwerdung erreicht hat, ist auch zu Egoismus fähig. Versucht man diese Entwicklung wie­der rückgängig zu ma­chen und persönlichen Besitz zu verbie­ten, endet das – wie sich in der Vergan­genheit immer wie­der gezeigt hat – nur in totali­tären Zwangsge­meinschaften.

Plötzlich stieß Paula einen unterdrückten Schrei aus. Ein Blitz hatte sich direkt über uns entladen. Sie hakte sich bei mir ein, und beide beschleunigten wir unseren Schritt, um rechtzeitig vor Aus­bruch des Gewitters eine Unterstellmöglichkeit zu fin­den. Aber auf dem freien Feld hatten wir keine Chance. Nicht lange, und ein veritabler Sturzbach ging auf uns nie­der.

Wenigstens zog die eigentliche Gewitterfront rasch weiter. Donner und Blitze wa­ren schon ab­geebbt, als der Regen richtig einsetzte. So konnte ich immerhin den Schirm aufspannen, den ich angesichts der mahnenden Wettervor­hersage mitgenommen hatte.

„Darf ich unter deinen Schirm kommen, oder ist der Privat­besitz?“ fragte Paula mich fröstelnd, ein zitterndes Lächeln auf den Lippen.

„Herzlich eingeladen!“ lachte ich, während Paula sich mit bei­den Händen an den Arm klammerte, der den Schirm hielt, und ihren regennassen Kör­per gegen mich presste. Selten habe ich so gerne meinen Besitz mit jemand anderem geteilt.

Bild: Unbekannter Fotograf: Fifty-fifty (1922); Library of Congress, Washington (Wikimedia)

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