Ein Liederzyklus von Modest Mussorgski nach Gedichten von Arseni Golenischtschew-Kutusow. Teil 2: Trepak / A Song Cycle by Modest Mussorgsky. After Poems by Arseny Golenishchev-Kutuzov. Part 2: Trepak
In Trepak, dem dritten Stück aus Modest Mussorgskis Liedern und Tänzen des Todes, fordert der Tod einen im Schneesturm verirrten Bauern zum Tanzen auf. Als dieser davon müde wird, bettet er ihn im Schnee zur (letzten) Ruhe.
Trepak
Wälder, durchbrochen von kleinen Lichtungen.
Nur Leere ringsum.
Ein Schnneesturm heult und stöhnt.
Es ist, als würde im Dunkel der Nacht
der Winter eine arme Seele holen.
Und sieh: Genau so ist es!
Im Dunkeln streckt die Todesgöttin
die Hand nach einem armen Landmann aus.
Sie tanzt mit dem Betrunk’nen den Trepak
und säuselt ihm ein Lied ins Ohr.
Wie angenehm ist ’s,
mit der weißen Freundin zu tanzen!
Wie lieblich klingt ihr teuflisches Lied:
„Ach, du armes, taumelndes,
sturzbetrunkenes Bäuerlein!
Wie hat die böse Sturm-Hexe
sich so wütend gegen dich erhoben!
Wie hat sie dich vom freien Feld
vertrieben in den dichten Wald!
Ruh dich nur aus, mein Bester,
leg dich nur hin, gequält
von Kummer, Gram und Not!
Eine wärmende Decke
aus Schnee werd‘ ich über dich breiten,
Teuerster! und dich erfreuen
mit einem prächtigen Flockenspiel.
Schüttle ein Bett geschwind
aus deinen Federn,
du schwanengleiche Sturm-Hexe!
Fang an, worauf wartest du?
Sing uns ein märchenhaftes Lied,
ein langes, nachtausfüllendes Lied,
das das betrunkene Bäuerlein hier
in tiefen Schlaf versinken lässt!
Los, ihr Wälder und ihr Winterwinde,
ihr finsteren Wolken und fliegenden Flocken!
Webt ihm aus weichen Flockendaunen
ein Leichentuch, mit dem ich wie ein Kind
den alten Mann bedecken werde!
Schlaf ein, mein Freund,
du glücklicher Bauersmann …
Schon lodert die Sonne des Sommers wieder
über den entflammten Wiesen,
die Sicheln rauschen durch das Feld,
und während dieses Lied erklingt,
steigt eine Taube auf zum Himmelszelt.“
Модест Мусоргский (Modest Mussorgski) / Арсений Голенищев-Кутузов (Arseni Golenischtschew-Kutusow):Трепак (Trepak); 1875
Abweichender Schluss in der ursprünglichen Gedichtfassung Golenischtschew-Kutusows (nach „in tiefen Schlaf versinken lässt!“):
„Los, ihr Wälder und ihr Winterwinde,
ihr finsteren Wolken und fliegenden Flocken!
Lasst uns im Kreis
im verwegenen Tanz uns drehen,
folgt mir Hand in Hand
im fröhlich-wilden Reigen!
Schau nur, mein Freund,
du glücklicher Bauersmann:
Der Sommer ist zurückgekehrt!
Schon lacht sein Feuer wieder
über den entflammten Wiesen,
und Schnitter gehen durch das Feld.“
Wälder, durchbrochen von kleinen Lichtungen.
Nur Leere ringsum.
Versiegt ist die Kraft des Bösen.
Mit einem Klagelied hat den taumelnden Trinker
der Schneesturm unter sich begraben.
Das Tanzen des Trepaks hat ihn ermüdet
und auch – so scheint’s – das Singen mit der weißen Freundin.
Jetzt schläft er und wacht nicht mehr auf.
Längst hat sein weiches Grab
der Schneesturm zugeschüttet.
Aufnahme des Liedes mit Galina Wischnewskaja (Галина Вишневская; Gesang) und Mstislaw Rostropowitsch (Мстислав Ростропович; Klavier); Paris, 20. Januar 1970 (zu Interpretin und Pianist vgl. ersten Beitrag zu Mussorgskis Liedern und Tänzen des Todes: Der Feldherr)
Das Gedicht Trepak als Teil von Mussorgskis Zyklus Lieder und Tänze des Todes
Mussorgski und Arseni Golenischtschew-Kutusow
Mussorgski und die „Gruppe der Fünf“ („Das mächtige Häuflein“)
Unterschiedliche Kunstauffassungen von Mussorgski und Golenischtschew-Kutusow
Unterschiede zwischen Lied- und Gedichtfassung von Trepak
Das Gedicht Trepak als Teil von Mussorgskis Zyklus Lieder und Tänze des Todes
Trepak ist das dritte Lied in Mussorgskis Zyklus Lieder und Tänze des Todes. Während der Tod in den anderen Liedern in verkleideter Form auftritt – als Amme, Liebende(r) oder Feldherr – betritt er in diesem Lied als er selbst die Szenerie.
Wie in den anderen Liedern ist auch hier das weibliche Genus von „Tod“ im Russischen von entscheidender Bedeutung. Denn er tritt hier als eine Art Todesfee oder Todesgöttin an einen armen Bauern heran, der nach einem Besäufnis in einen Schneesturm geraten ist und sich im Wald verirrt hat.
Abermals ist die Heimtücke das zentrale Charakteristikum der Todesgestalt. Wie er sich in den ersten beiden Liedern als Wohltäterin präsentiert hat – als fürsorgliche Amme, die ein Kind in den Schlaf singt, und als Ritter, der eine Fieberkranke von ihren Leiden erlöst –, erscheint der Tod nun als hilfsbereite Gefährtin, die dem Verirrten zu Hilfe eilt. Scheinbar um dessen Wohlergehen besorgt, fordert er – oder vielmehr sie – ihn zum Tanzen auf, um sich zu wärmen.
Dieser Tanz ist der titelgebende „Trepak“ – ein Kosakentanz, der für seine ekstatischen Sprünge bekannt ist. Zentrale Elemente sind u.a. spagatähnliche Beinspreizungen in der Luft, in Hockstellung ausgeführte Ausfallschritte und rhythmisches Stampfen mit den Füßen.
Müde vom Tanzen, leistet der Verirrte schließlich der Einladung Folge, sich hinzulegen. Seine hinterlistige Gönnerin richtet ihm daraufhin ein Bett aus Flockendaunen her, in dem er endgültig in ihre Arme sinkt.
Mussorgski und Arseni Golenischtschew-Kutusow
1873 lernte Mussorgski den elf Jahre jüngeren Dichter Arseni (Arsenij) Arkadjewitsch Golenischtschew-Kutusow (Kutuzow) kennen. Zwischen beiden entwickelte sich sofort eine außergewöhnlich intensive Freundschaft. Sie diskutierten offen über ihre Werke und entwickelten diese teilweise auch gemeinsam. Eine Zeitlang lebten sie in St. Petersburg sogar zusammen in einer 2-Zimmer-Wohnung. Zu drei Liederzyklen Mussorgskis – u.a. zu den Liedern und Tänzen des Todes – und zu dem Libretto der Komischen Oper Der Jahrmarkt von Sorotschinzy schrieb Golenischtschew-Kutusow die Texte.
Für Mussorgski war die Freundschaft zu dem Dichter allerdings noch bedeutender als für Letzteren. Für ihn war dies ein echter Anker in seinem Leben, eine Möglichkeit, nach zahlreichen Krisen wieder Halt zu finden. Seit dem Tod seiner Mutter im Jahr 1865 neigte er zu Alkoholexzessen, deren Folgen schließlich auch zu seinem frühen Tod führten. Dem Alkohol gab er sich auch nach 1875 wieder verstärkt hin, als der Freund aufgrund seiner Heirat St. Petersburg verließ.
Mussorgski und die „Gruppe der Fünf“ („Das mächtige Häuflein“)
Mussorgski war zeit seines Lebens hin- und hergerissen zwischen verschiedenen Extremen. 1857, im Alter von 18 Jahren, tat er sich mit Mili Balakirew und César Cui zusammen, 1861 und 1862 machten Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander Borodin aus dem Trio ein Quintett. Gemeinsam bildeten die Komponisten – keiner älter als Mitte zwanzig – die so genannte „Gruppe der Fünf“, die ironisch auch als „das mächtige Häuflein“ („Mogutschaja Kutschka“) bezeichnet wurde.
Ziel der Gruppe war eine Erneuerung der russischen Musik, die diese zugleich aber wieder auf ihre eigenen Wurzeln zurückführen sollte. Der Orientierung an westlichen Stilen sollte die Rückbesinnung auf eigenständige, volkstümliche Formen von Musik entgegengestellt werden. Dafür wollte man sich auch von den Fesseln der traditionellen Konservatorien lösen und dezidiert eigene Wege gehen. Keiner der Musiker hatte denn auch eine akademische Ausbildung durchlaufen.
Den inneren Widersprüchen der Gruppe, ihrem Schwanken zwischen Anpassung an die russische Nationalkultur und Widerstand gegen den vorherrschenden Musikbetrieb, entsprach auch die innere Zerrissenheit Mussorgskis. Einerseits wollte er ein unabhängiges Leben als Künstler führen, andererseits suchte er nach einem Platz in der Gesellschaft. Aufgrund mangelnder Anerkennung als Künstler und daraus folgender fehlender finanzieller Absicherung versuchte er immer wieder im Staatsdienst Fuß zu fassen, scheiterte aber regelmäßig an den rigiden Konformitätsanforderungen.
Unterschiedliche Kunstauffassungen von Mussorgski und Golenischtschew-Kutusow
Trotz ihrer tiefen persönlichen Freundschaft vertraten Mussorgski und Golenischtschew-Kutusow künstlerisch konträre Positionen. Vielleicht war dies sogar der Grund für die Fruchtbarkeit ihrer Freundschaft. Die Distanz, die aus den abweichenden Überzeugungen resultierte, ermöglichte weit eher konstruktive Kritik, als wenn beide sich in allem einig gewesen wären.
Golenischtschew-Kutusow war in seinem Schaffen von der romantischen Lyrik Puschkins und Lermontows beeinflusst. Ihm ging es folglich um die unmittelbare Selbstaussprache des lyrischen Ichs und seiner Gefühle.
Mussorgski dagegen sah sich eher dem poetischen Realismus verpflichtet. Er bevorzugte es daher, die Dinge für sich selbst sprechen zu lassen. Wo Golenischtschew-Kutusow vom subjektiven Erleben ausging, setzte Mussorgski an der objektiven Realität an. Gefühle sollten dabei nicht unmittelbar ausgedrückt, sondern über eine entsprechende Beschreibung der Dinge und Personen evoziert werden.
Die Orientierung an der äußeren Welt ging bei Mussorgski auch mit einem expliziten Bekenntnis zur kommunikativen Bedeutung von Kunst einher. Diese war für ihn weder Selbstbespiegelung, noch trug sie ihren Sinn in sich selbst. Ihre Wirkung entfaltete sich seiner Auffassung nach vielmehr erst im Akt der Begegnung zwischen Kunstwerk und Rezipient.
Hiermit hängt auch Mussorgskis Bevorzugung von textgebundener Musik zusammen. Als kommunikativer Akt ließ sich die Musik für ihn eher realisieren, wenn sie mit dem Gesang und konkreten Aussagen verbunden war – während bei rein instrumenteller Musik die Möglichkeit einer rein emotionalen Rezeption bestand, die auf der subjektiv-ichbezogenen Ebene verblieb.
Unterschiede zwischen Lied- und Gedichtfassung von Trepak
Die Unterschiede in den Kunstauffassungen Golenischtschew-Kutusows und Mussorgskis mögen auch für den abweichenden Schluss des Textes in Lied- und Gedichtfassung verantwortlich sein.
Bei Golenischtschew-Kutusow wird der Tanz von Todesgöttin und verirrtem Landmann explizit beschrieben. Am Ende folgt ein Rückblick auf das Geschehen: Das Wetter hat sich beruhigt, die Todesfee ist verschwunden, der Bauer ruht unter den Schneemassen. Die zwischengeschaltete Evokation des Sommers kann so einerseits im Sinne eines realen Voranschreitens der Zeit, andererseits aber auch als wahnhafter Traum des in die Arme der Todesgöttin Sinkenden gedeutet werden.
In der Textfassung, die Mussorgski seinem Lied zugrunde gelegt hat, fehlt dagegen der abschließende Rückblick. Die Anspielung auf den Sommer erscheint so unzweifelhaft als Wahngebilde, das die Todesgöttin ihrem Opfer vorgaukelt.
Dafür endet das Gedicht hier allerdings mit dem versöhnlicheren Bild einer zum Himmel aufsteigenden Taube. Der äußeren Zerstörung wird so eine allegorische Anspielung auf inneren Frieden gegenübergestellt. Diese ergibt sich allein aus dem erwähnten Gegenstand der objektiven Welt – der Taube. Der Gefühlskomplex wird also nicht unmittelbar benannt, sondern stellt sich in den Lesenden bzw. Hörenden erst durch die Rezeption des entsprechenden Bildes ein.
Links
Zu Mussorgskis Biographie:
Emerson, Caryl: The Life of Mussorgsky. Cambridge 1999: University Press.
Speziell zu Mussorgskis künstlerischem Werdegang vgl. dessenAutobiographische Skizze, verfasst für Ljudmila Schestakowa (darin das Bekenntnis zur kommunikativen Funktion von Kunst), S. 107 – 109. In: Karatygin, Wjatscheslaw Gawrilovitsch (Hg.): Modest Mussorgsky: Zugänge zu Leben und Werk: Würdigungen, Kritiken, Selbstdarstellungen, Erinnerungen, Polemiken. Übersetzungen von Bärbel Bruder. Berlin 1995: Kuhn [umfangreicher Sammelband zu Mussorgskis Leben und Werk: Inhaltsverzeichnis].
Zur Freundschaft zwischen Mussorgski und Arseni Golenischtschew-Kutusow sowie zu ihren künstlerischen Positionen: Fuh, Jason: Musical Means in Mussorgsky’s Songs and Dances of Death: A Singer’s Study Guide, S. 23 – 27. Ohio 2017: Ohio State University (D.M.A. Document); darin S. 58 – 65 auch eine musikwissenschaftliche Analyse des Liedes Trepak.
Zur Gruppe der Fünf („Mogutschaja Kutschka“ / „Mächtiges Häuflein“): Doub, Austin M.: Understanding the cultural and nationalistic impacts of the moguchaya kuchka. In: Musical Offerings 10 (2019), H. 2, S. 49 – 60.
English Version
Songs and Dances of Death
A Song Cycle by Modest Mussorgsky. After Poems by Arseny Golenishchev-Kutuzov. Part 2: Trepak
In Trepak, the third piece in Modest Mussorgsky’s Songs and Dances of Death, Death invites a peasant lost in a snowstorm to dance. When the latter gets tired of this, Death prepares a bed of snowflakes for him.
Trepak
Forests, interspersed with small clearings.
Only emptiness all around.
A snowstorm howls and moans,
as if carrying away some poor soul
in the dark of the night.
And look: that’s exactly how it is!
In the darkness, the goddess of death
reaches out her hand to a poor countryman.
She dances the trepak with the drunkard
and whispers a song in his ear.
How pleasant it is to dance
with the white goddess!
How sweet her devilish singing sounds:
„Alas, you poor, staggering,
dead drunk little peasant!
How furiously the wicked storm-witch
is raging against you!
How she has driven you from the open field
into the dense forest!
Just take a rest, my dearest one,
lay down, tormented as you are
of sorrow, anguish and distress!
A warming blanket of snow
I will spread over you,
with a splendid tapestry of flakes.
Shake a cotton-soft duvet
swiftly from your feathers,
you swan-like storm witch!
Come on, what are you waiting for?
Sing us a fairy-tale song,
a long, night-filling song
that will make the drunken peasant
sink into a peaceful sleep!
Hurry up, you forests and you winter winds,
you dark clouds and you flying flakes!
Weave him a shroud of fluffy feathers,
with which I, like a child,
will cover the old man!
Fall asleep, my friend,
you happy peasant …
The summer sun is already blazing again
over the sparkling meadows,
the sickles rustle through the field,
and as this song resounds,
a dove is rising to the skies.“
Модест Мусоргский (Modest Mussorgsky) / Арсений Голенищев-Кутузов (Arseny Golenishchev-Kutuzov): Трепак (Trepak); 1875
In the original version of the poem by Golenishchev-Kutuzov, the poem ends with the following stanzas (after“sink into a peaceful sleep“):
„Hurry up, you forests and you winter winds,
you dark clouds and you flying flakes!
Let us spin around
in an audacious dance,
follow me hand in hand
in the merry wild round dance!
Look, my friend,
you happy peasant:
Summer has returned!
The sparkling sun already laughs again
over the glittering meadows,
and reapers roam the field with their sickles.“
Forests, interspersed with small clearings.
Only emptiness all around.
The power of evil has drained.
With a lament, the blizzard has buried
the staggering drunkard in its lap.
The dancing of the trepak has made him tired
and also – it seems – the singing with the white goddess.
Now he sleeps and will never wake up again.
His soft grave has long since been filled up
with feathers of snow.
Performance of the song by Galina Vishnevskaya (Галина Вишневская; vocals) and Mstislav Rostropovich (Мстислав Ростропович; piano); Paris, January 20, 1970 (for information about Vishnevskaya and Rostropovich see first article on Mussorgsky’s Songs and Dances of Death: The Field Marshal)
The Poem Trepak as Part of Mussorgsky’s Cycle Songs and Dances of Death
Mussorgsky and Arseny Golenishchev-Kutuzov
Mussorgsky and the „Group of Five“ („The Mighty Heap“)
Diverging Artistic Positions of Mussorgsky and Golenishchev-Kutuzov
Differences Between Song and Poem Version of Trepak
The Poem Trepak as Part of Mussorgsky’s Cycle Songs and Dances of Death
Trepak is the third song in Mussorgsky’s cycle Songs and Dances of Death. While in the other songs Death appears in disguises – as a nanny, a lover or a field marshal –, he enters the scene in this song as himself.
As in the other songs, the feminine genus of „death“ in Russian is crucial for comprehending the text: Death approaches a drunken peasant caught in a snowstorm as a kind of banshee or goddess of death.
Once again, insidiousness is the central characteristic of the figure of Death. Just as he presented himself as a benefactor in the first two songs – as a caring nanny who sings a child to sleep and as a knight who relieves a fever-stricken woman of her suffering –, Death now appears as a helpful companion rushing to the aid of the troubled man. Seemingly worried about his well-being, he – or rather she – invites him to a dance to keep warm.
This dance is the eponymous „Trepak“ – a Cossack dance known for its ecstatic jumps. Central elements include leg spreads in the air similar to splits, lunges performed in a squatting position and rhythmic stamping with the feet.
Tired of dancing, the peasant finally accepts the suggestion to lie down. Thereupon, his devious patroness prepares a bed of snowflakes for him, in which he ultimately sinks into her arms.
Mussorgsky and Arseny Golenishchev-Kutuzov
In 1873 Mussorgsky became acquainted with the poet Arseny Golenishchev-Kutuzov, who was eleven years his junior. Between the two of them an extraordinarily intense friendship developed. They openly discussed their works and sometimes also created them jointly. For a time, they even lived together in a two-room flat in St. Petersburg. Golenishchev-Kutuzov wrote the texts for three of Mussorgsky’s song cycles – including the Songs and Dances of Death – and for the libretto of the comic opera The Sorochinzy Fair.
For Mussorgsky, the friendship with the poet was even more significant than for the latter. For him, it was a real anchor in his life, a way to find his footing again after numerous crises. Since the death of his mother in 1865, he had been prone to alcohol excesses, the consequences of which eventually led to his early death. After 1875, when his friend left St. Petersburg because of his marriage, he again became increasingly addicted to alcohol.
Mussorgsky and the „Group of Five“ („The Mighty Heap“)
Throughout his life, Mussorgsky was torn between different extremes. In 1857, at the age of 18, he joined forces with Mili Balakirev and César Cui; in 1861 and 1862, Nikolai Rimsky-Korsakov and Alexander Borodin turned the trio into a quintet. Together, the composers – none of them older than their mid-twenties – formed the so-called „Group of Five“, which was also ironically referred to as the „Mighty Heap“ („Moguchaya Kuchka“).
The group’s goal was to renew Russian music, but at the same time to lead it back to its own roots. The orientation towards Western styles was to be countered by a return to independent, traditional forms of music. To achieve this, the group members wanted to break free from the shackles of the music academies and go their own way. Consequently, none of the musicians had undergone academic training.
The inner contradictions of the group, its oscillation between adaptation to Russian national culture and resistance to the prevailing musical establishment, also reflected Mussorgsky’s inner conflict. On the one hand, he wanted to lead an independent life as an artist; on the other, he was looking for a proper place in society. Due to a lack of recognition as an artist and the resulting lack of financial security, he repeatedly tried to find a position in the public service, but regularly failed due to the rigid conformity requirements.
Diverging Artistic Positions of Mussorgsky and Golenishchev-Kutuzov
Despite their profound friendship, Mussorgsky and Golenishchev-Kutuzov adopted artistically contrasting positions. Perhaps this was even the reason for the fruitfulness of their friendship. The distance that resulted from their divergent convictions made constructive criticism far more possible than if both had agreed on everything.
Golenishchev-Kutuzov was influenced in his work by the romantic poetry of Pushkin and Lermontov. Consequently, he focused on the direct self-expression of the lyrical self and its feelings.
Mussorgsky, in contrast, felt more committed to poetic realism. He therefore preferred to let things speak for themselves. Whereas Golenishchev-Kutuzov started from subjective experience, Mussorgsky began with objective reality. In his view, feelings were not to be expressed directly, but evoked through an appropriate description of things and people.
Mussorgsky’s orientation towards the external world was also accompanied by an explicit commitment to the communicative significance of art. For him, art was neither self-reflection nor did it carry its meaning within itself. According to him, its effect unfolded only in the encounter between the work of art and the recipient.
This also explains partly Mussorgsky’s preference for text-bound music. For him, music was more likely to be realised as a communicative act if it was connected with singing and concrete statements – while purely instrumental music offered the possibility of a merely emotional reception that remained on the subjective level.
Differences Between Song and Poem Version of Trepak
The differences in the artistic views of Golenishchev-Kutuzov and Mussorgsky may also be responsible for the divergent ending of the text in the song and in the poem version.
In Golenishchev-Kutuzov’s text, the dance of the goddess of death and the desperate peasant is explicitly described. The poem ends with a review of the events: The weather has calmed, the goddess of death has disappeared, the peasant rests under the masses of snow. The intervening evocation of summer can thus be interpreted on the one hand in the sense of a real advance of time, but on the other hand also as a delusional dream of the man sinking into the arms of the goddess of death.
In the text version that Mussorgsky used for his song, the final retrospective is missing. The allusion to summer thus undoubtedly appears as a mirage that the goddess of death conjures up for her victim.
In return, the poem ends here with the more conciliatory image of a dove ascending to heaven. The outer destruction is thus juxtaposed with an allegorical allusion to inner peace. This arises solely from the mentioned aspect of the objective world – the dove. The complex of feelings is therefore not directly named, but only arises in the reader or listener through the reception of the corresponding image.
Links
On Mussorgsky’s biography:
Emerson, Caryl: The Life of Mussorgsky. Cambridge 1999: University Press.
On Mussorgsky’s artistic career in particular, cf. his Autobiographical Sketch, written for Lyudmila Shestakova (in it the confession of the communicative function of art), pp. 107 – 109.In: Karatygin, Wjatscheslaw Gawrilovitsch (Karatygin, Vyacheslav Gavrilovich, ed.): Modest Mussorgsky: Zugänge zu Leben und Werk: Würdigungen, Kritiken, Selbstdarstellungen, Erinnerungen, Polemiken [Approaches to Life and Work: Appreciations, Criticisms, Self-Representations, Reminiscences, Polemics]. Translations by Bärbel Bruder. Berlin 1995: Kuhn [comprehensive anthology on Mussorgsky’s life and work: table of contents].
On the friendship between Mussorgsky and Arseni Golenishchev-Kutuzov and their artistic positions: Fuh, Jason: Musical Means in Mussorgsky’s Songs and Dances of Death: A Singer’s Study Guide, p. 23 – 27. Ohio 2017: Ohio State University (D.M.A. Document); also contains a musicological analysis of the song Trepak on pp. 58 – 65.
On the Group of Five („Mogutschaja Kutschka“ / „Mighty Heap“): Doub, Austin M.: Understanding the cultural and nationalistic impacts of the moguchaya kuchka. In: Musical Offerings 10 (2019), no. 2, p. 49 – 60.
Bilder / Images: Alexej Kondratjewitsch Sawrassow: Winterlandschaft (Privatsammlung) / Winter Landscape; Frédéric Sorrieu: La Danse (Illustration aus einem Bilderbuch über russische Kultur, 19. Jahrhundert) / La Danse (illustration from a picture book on Russian culture, 19th century)