und andere kulturkritische Essays zur Coronakrise
In sieben Essays beleuchtet der vorliegende Band unseren Umgang mit der Corona-Pandemie. Als Überleitung zwischen den einzelnen Beiträgen dienen literarische Miniaturen. Sie ergänzen die nüchternen Analysen durch den Blick auf die emotionalen Umwälzungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat.
Einführung:
Die Coronakrise hat unser Leben schlagartig verändert. Von einem Tag zum an-deren war nichts mehr wie zuvor. So haben wir uns anfangs nur mühsam in der neuen Wirklichkeit vorangetastet, wie Blinde, die in ein stockdunkles Labyrinth geraten sind.
Dies ist inzwischen anders. Nicht, dass das Coronavirus seinen Schrecken für uns verloren hätte. Aber es ist doch mittlerweile immerhin ein klar konturierter Schrecken, auf den in allen Bereichen mit bestimmten Strategien reagiert wird. Damit ist nicht gesagt, dass diese Strategien immer sinnvoll sind und adäquat auf die entstandenen Probleme antworten. Unbestreitbar ist jedoch, dass sie vorhanden sind und sich massiv auf unser Leben auswirken.
Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, diese Strategien näher zu beleuchten sowie sie in ihrer Sinnhaftigkeit und in ihrer Bedeutung für unseren Alltag zu analysieren. Auch ein Rückblick auf die Entwicklung des Umgangs mit der Pandemie erscheint hilfreich. Denn erst dadurch treten die Besonderheiten der jeweiligen Herangehensweisen an sie klar vor Augen.
Letzteres leistet vor allem das Essay Das Glück der Herde, das die unterschiedlichen ethischen Fundamente der verschiedenen Umgangsformen mit der Pandemie beleuchtet. Das einleitende Essay – Maskierte Realität – bezieht sich auf die Situation im Herbst 2020. Die übrigen fünf Essays, die in diesem Band versammelt sind, gehen jeweils auf einzelne Aspekte ein und widmen sich etwa der Zunahme autoritärer Tendenzen durch die Bekämpfung der Pandemie (Das Virus des Totalitarismus, Die Schutzmaske als Politik-Surrogat) oder der Nutzung der Opferideologie für die Legitimierung inhumaner Arbeitsbedingungen (Das Phantom der Solidarität). Weitere Themen sind die überstürzten Schulöffnungen nach dem Lockdown, durch die Ansätze für pädagogische Reformen im Keim erstickt wurden (Friedhofsruhe auf dem Schulhof), sowie die bemerkenswerte Klopapiersucht zu Beginn der Pandemie (Kot und Corona).
Die Essays beruhen auf Beiträgen, die ganz oder teilweise auf rotherbaron.com erschienen sind. Für die hier vorliegende Veröffentlichung sind die tagesaktuellen Bezüge – bis auf den einleitenden Beitrag – weitgehend getilgt worden. Dafür sind neue Aspekte eingearbeitet worden, und die Beiträge sind inhaltlich gestrafft worden.
Das Ergebnis sind 7 Essays, die zentrale Aspekte unseres Umgangs mit der Pandemie beleuchten. Durch ihre Zusammenfassung zu einer gemeinsamen Veröffentlichung können sie sich gegenseitig ergänzen und ergeben so eher ein einheitliches Bild. Als Überleitung zwischen den einzelnen Essays dienen literarische Miniaturen, die die Krise noch aus einer anderen Perspektive in den Blick nehmen: aus der Perspektive der inneren, emotionalen Umwälzungen, die in nüchtern analysierenden Essays nur schwer in Worte zu fassen sind. Die Miniaturen sind dem literarischen Corona-Tagebuch entnommen, das vollständig auf LiteraturPlanet nachzulesen ist.
Zum Schluss übergebe ich das Wort an Meister Yoda, der seine Empfehlungen für den Umgang mit der Pandemie in elf kurzen Regeln zusammenfassen wird.
Bild: Stefan Keller: Fantasy (Pixabay)
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Mara Reich
Sehr interessante Aspekte und eine „wilde“ Mischung an Texten. Mir hat vor allem der Bezug zu Foucault gefallen. Schade, dass die Wahrnehmung der ganzen Sache in der Öffentlichkeit so banal und plakativ ist. Ob die Leute endlich mal wieder geistig über den Tellerrand gucken, wenn das Schlimmste vorbei ist und das ewige mediale Corona Corona … sich etwas beruhigt hat???????
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