Aufgang der Venus

Sie macht sich so schüchtern zum Fluge bereit,
ein Funke des Lichts, das im Dunkeln gedeiht.
Sie hofft auf kein Morgen und blickt auf kein Jetzt,
entsprießt einem Reich, das kein Zeitschwert verletzt.

Wie leise sie fleht um die Liebe der Welt,
ein zitterndes Kind, das der Winter umstellt.
Wie stumm sie erstickt in der Fülle des Lichts –
ein weinender Vogel, voll Angst vor dem Nichts.

Sie funkelt so warm um das Herz in der Nacht,
ein staunendes Kind, das in Stille erwacht.
Doch kennt sie kein Schreien, das Schrecken gebar,
ist nur eine Weise, die wird, was sie war.

 

 

Bild: Yuri Beletsky: Mond, Venus und Milchstraße; © European Southern Observatory

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