Zum Jahresbeginn lädt der LiteraturPlanet Euch alle herzlich ein zu einem dichterischen Winterspaziergang mit Ilona Lay. Die Wahrheit liegt in unseren Träumen, die Poesie bringt sie zur Sprache!
Wintertraum
Wie nun der Winter die Städte bestäubt,
das Streiten mit lautlosen Schwingen betäubt;
wie nun der Wald seine Wurzeln vergisst,
sein Segel im wogenden Flockenmeer hisst;
wie sich die Erde ein Brautgewand strickt,
mit weißem Vergessen die Wege bestickt;
wie sich der Weg in den Wiesen verzweigt,
wie still vor der Weite sein Ziel sich verneigt;
wie alles Sein seiner Hülle entsteigt,
gelöst sich im Tanz der Kristallfedern zeigt –
ist’s, als umhüllte ein Lächeln die Welt,
das heimlich die Felder mit Träumen bestellt.
Bild: Alexei Kondratjewitsch Sawrassow (1830-1897): Landschaft im Winter (Wikimedia)
Andrea Konter
Sehr schöner Text!
Merci und schönen Sonntag.
div>An der Warndtschu
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rotherbaron
Gleichfalls 🙂
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Eva Morgenstern
Vielen Dank für dieses wunderschönen, „verträumte“ Gedicht!- Ich mag Ilona Lays Lyrik. Sie ist sehr vielseitig und tiefgründig.
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