Der Abend sandte sein letztes, schleichendes Licht,
und im Winde wiegten sich Seerosen bleich;
die leuchteten hell zwischen Schilfgräsern dicht,
leuchteten traurig über dem schweigenden Teich.
Durchs Labyrinth der Weiden schweift‘ ich, verwaist
in heillosem Schmerz, den der Nebel gebar,
der aus den Wassern aufstieg, ein Geist,
wehklagend schrill wie der Enten Schar,
die sich versammelten wilden Geschreis
und flatterten durch das Gestrüpp so bang
aus Weiden und heillosem Schmerz. Finsteres Eis
der Dämm’rung, das mich umschlang,
Leichentuch, das so schwerelos fiel
hin auf das Schilf und Seerosen bleich,
die wie der Abend traurig und kühl,
traurig verglommen über dem schweigenden Teich.
(aus: Poèmes saturniens, 1866)
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