Eine ganz spezielle Messe/3 / A Very Special Worship Service/3

Tagebuch eines Schattenlosen/2: Bei den Dunkelmännern/13 / Diary of a Shadowless Man/2: Among the Disciples of Darkness/13

Höhepunkt der Jahresmesse ist die Agape. Auch diese hält für Theo wieder einige Überraschungen bereit.

The highlight of the annual mass is the Agape. This too has a few surprises in store for Theo.

Samstag, 30. September, abends

Das Wunder der Stimme

Wenn ich durch die langen Kreuzgänge hier wandle, muss ich oft unwillkürlich an die Choräle denken, die ich einmal bei einem Gastauftritt eines georgischen Chores gehört habe. Die Erfahrung einer vollkommenen Harmonie, die diese Musik ausstrahlte, ist mir bis heute in Erinnerung geblieben.
In der Tat bringt wohl kaum etwas die geistige Gemeinschaft mit anderen so rein zum Ausdruck wie der Chorgesang. Nichts zeugt so sehr von der Möglichkeit des Menschen, zumindest zeitweilig aus dem Käfig seines Ichs auszubrechen.
Dies liegt zunächst einmal an dem Wunder der Stimme. Kehlkopf, Gaumensegel, Stimmbänder – das alles ist rein materieller Natur. Das, was daraus hervorgeht, ist jedoch wesensmäßig immateriell. So ist die Stimme das beste Zeugnis für die innige Verbindung von Geist und Materie.
Wie ein Vogel aus seinem Nest steigt der Geist aus der Materie auf. Und wie ein Luftzug, der die Pollen von einer Pflanze zur anderen trägt, befruchtet er seinerseits wieder die Materie, die dann wiederum ihm neue Nahrung gibt. Genauso ist es mit dem Gesang.
Etwas Ähnliches gilt natürlich auch für sprachliche Äußerungen. Auch hier geht aus der Materie etwas Geistiges hervor. Die Sprache aber kann auch Zwietracht säen. Ein Wort kann zur Waffe werden, es kann wie ein Projektil in die Seele eines Menschen eindringen und ihn von innen heraus zersetzen.
Der Gesang dagegen hat immer eine versöhnende Wirkung. Stets erhebt sich der Mensch in ihm aus der Enge seines materiellen Daseins und hat Teil am schwerelosen Reich des Geistes.
Im gemeinsamen Gesang mit anderen entsteht auf diese Weise etwas Neues, ein geistiger Raum, in dem Freiheit unmittelbarer erfahren werden kann als in der Sprache. So ist der Eindruck von Vergeistigung auch dort am stärksten, wo sich der Gesang von der Sprache löst – wo die Bedeutung der Worte hinter ihrer Intonation oder choralen Variation zurücktritt. Wo das Wort nur Ausgangspunkt ist für den freien, sprachlosen Flug des Geistes im Medium der Stimme, die im Verein mit anderen Stimmen eine Ahnung jener Harmonien vermittelt, die im Inneren des Kosmos walten.
Warum hat der Gesang eigentlich in der Jahresmesse keine Rolle gespielt? Oder hat er dort nur eine andere Form angenommen? Waren die Laute, die wir dort von uns gegeben haben, auch eine Art von urtümlichem Gesang?

3. Agape

Nach den Fürbitten verharrten zunächst alle in stiller Besinnung – alle außer mir. Zu sehr beschäftigte mich der Gedanke an das, was nun kommen musste – die Kommunion. Zwar hatte ich nur eine sehr ungenaue Vorstellung davon, wie diese auf Schwarzen Messen aussieht. Gerade dies hatte jedoch zur Folge, dass meine Unruhe sich immer mehr steigerte. Schließlich ertrug ich es kaum noch, wenigstens so zu tun, als würde ich Predigt und Fürbitten in meinem Geist nachklingen lassen.
Als ich eben aufblicken wollte, ertönte von irgendwoher ein leises, aber mehrstimmiges Flüstern, das sich wie aufkommender Wind überall im Raum ausbreitete. Gleichzeitig wurden die Fackeln eine nach der anderen von einer der beiden Messdienerinnen gelöscht. Am Ende verströmte nur noch ein dreiarmiger Leuchter, der zuvor in der Nähe des Altars aufgestellt worden war, sein schummriges Licht.
Sobald das Gemurmel, in das jetzt die gesamte Gemeinde einstimmte, laut genug war, konnte ich darin deutlich zwei Worte unterscheiden: „Weißer Rabe“. Ohne Pause und in beständig anschwellender Lautstärke wurden sie wieder und wieder in den Raum gehaucht.
Allmählich schwoll das Flüstern zu einem Rufen an, das mich wie ein Sog in sich aufnahm. So nahm ich mit derselben Erleichterung wie die anderen wahr, wie sich – scheinbar auf das Rufen der Gemeinde hin – hinter dem Altar eine Gestalt emporzuschlängeln begann. In dem schwachen Kerzenlicht war sie zunächst nur schemenhaft zu erkennen.
Erst allmählich erkannte ich, dass die Gestalt aus zwei seitlich zu uns stehenden nackten Körpern bestand, die sich mit nach oben gereckten Armen aneinanderschmiegten. In dem Augenblick, in dem die Unterkörper hinter dem Altar auftauchten, lösten sich die Körper ein Stück weit voneinander. Dadurch schien der überdimensionale Phallus, der von einem von ihnen abstand, den anderen waagerecht zu durchschneiden. Gemeinsam bildeten die beiden Körper so die Form eines umgedrehten Kreuzes.
Nachdem sich die Körper zu voller Größe aufgerichtet hatten, verstummten mit einem Mal die „Weißer-Rabe“-Rufe. Gleichzeitig nahm eine der beiden Messdienerinnen ein Weihrauchfässchen – das aber keinen Weihrauch, sondern einen besonders aromatischen Rosenduft verströmte – von dem Altar. Dieses schwenkte sie über den beiden Körpern, bis sie ganz von dem Duft eingehüllt waren. Dann breitete sie ein rötlich schimmerndes Tuch über sie.
Daraufhin sprach die Gemeinde die für diesen Zeitpunkt offenbar rituell vorgeschriebenen Worte: „Lehre uns, Satan, dein Wort, das lebt und das bleibt, auf dass wir nicht aufhören, einander von Herzen zu lieben, und immer wieder neu geboren werden aus deinem unvergänglichen Samen. Denn alles Sterbliche ist wie Gras, und all seine Schönheit ist wie die Blume im Gras. Das Gras verdorrt und die Blume verwelkt, du aber bleibst in Ewigkeit.“
Sobald der Widerhall dieser Worte in dem Gewölbe verklungen war, hob die Messdienerin das Tuch wieder hoch. Dahinter kamen – nun nebeneinander stehend – wieder die beiden Körper zum Vorschein, die sich zuvor zu der Form des umgedrehten Kreuzes vereinigt hatten. Jetzt war deutlich zu erkennen, dass es sich bei der einen Gestalt um George und bei der anderen um die zweite Messdienerin handelte.
Ich hatte jedoch keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Denn im selben Augenblick, in dem das Tuch hochgehoben wurde, warfen alle um mich her ihre Kutten von sich. Darunter waren sie völlig nackt!
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ich mich dazu durchrang, es ihnen gleichzutun. Unter den gegebenen Umständen wäre es peinlicher gewesen, den Sackumhang anzubehalten, als ihn abzuwerfen. Dazu kam noch, dass ich ohnehin länger als die anderen brauchte, um mich zu entkleiden: In Unkenntnis des rituellen Ablaufs der Messe trug ich als Einziger Unterwäsche.
Wir begaben uns nun alle nackt nach vorne und bildeten einen Kreis um George und die beiden Messdienerinnen, wobei jeder die beiden neben ihm Stehenden umarmte. Der dreiarmige Leuchter stand jetzt mitten auf dem Altar. Um ihn herum gruppierten sich ein mit Edelsteinen besetzter Weikelch, eine bauchige Korbflasche sowie eine muschelförmige Schale, die mit schwarzrot schimmernden Oblaten gefüllt war. Erstaunlich für mich war, dass die große körperliche Nähe in keiner Weise erregend wirkte. Stattdessen stellte sich ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit den anderen ein, das ich in dieser Form noch nie empfunden hatte.
Was mich allerdings in dem Moment am meisten beschäftigte, war George. Den überdimensionalen Phallus, den sie sich zuvor umgeschnallt hatte, hatte sie inzwischen abgenommen. Auch ihr Körper bot sich den Blicken nun so dar, wie Gott – oder wer auch immer – ihn geschaffen hatte. Die Wirkung war die eines Vexierbildes.
Die weichen Gesichtszüge und die – wenn auch nicht sehr üppigen – Brüste erweckten den Eindruck einer Frau, bei der, wie etwa bei bestimmten Hochleistungssportlerinnen, infolge einer Hormonbehandlung die Klitoris zu einem kleinen Penis angewachsen war. Sah man jedoch zuerst auf ihren Unterkörper, so wirkte George eher wie ein Mann, bei dem sich der Hodensack nicht richtig ausgebildet hat, so dass dieser nicht nach unten hängt, sondern den Penis bis zur Hälfte umschließt. Bei einem flüchtigen Blick wirkte es fast so, als handle es sich nicht um ein, sondern um zwei einander umspielende Geschlechtsorgane. Georges Nacktheit kam mir daher zunächst etwas obszön vor.
Die Messdienerinnen füllten nun den auf dem Altar stehenden Kelch mit Wein. George nahm derweil die Schale mit den Oblaten, die offenbar als Hostien dienten, zur Hand. Langsam schritt sie (er?) damit unseren Kreis ab. Immer wenn sie die Hostien vor ihrer Austeilung in die Höhe hielt, leuchteten die roten Striche, von denen sie durchsetzt waren, im Kerzenschein wie feine Adern.
Eine ganz eigene Harmonie ging von diesem Farbenspiel aus. Gleichzeitig weckte es aber auch eine unangenehme Erinnerung in mir. Unwillkürlich musste ich beim Anblick der Hostien daran denken, wie ich einmal ein Frühstücksei aufgeschlagen hatte, das schon befruchtet gewesen war: Statt des Eigelbs war eine rötlich-gelbe Masse an meinem Messer heruntergelaufen.
Entsprechend zwiespältig waren meine Gefühle, als die Reihe an mich kam und George die Hostie vor mich hinhielt. Bevor sie – ich bleibe lieber beim weiblichen Pronomen, da George sich eher als Frau zu fühlen scheint – mir diese in den Mund legte, küsste sie sie noch mit einer Inbrunst, die mich befremdete. Dann blickte sie mir fest in die Augen und murmelte einige unverständliche Worte.
Mechanisch öffnete ich die Lippen. Unmittelbar darauf spürte ich die Hostie in meinem Mund. Ihr bittersüßer Nachgeschmack lag mir noch Minuten danach auf der Zunge.
Während George mit den Hostien von einem zum anderen schritt, ging gleichzeitig der Weinkelch von Hand zu Hand. Die Messdienerin, die die blutrote Flüssigkeit eingegossen hatte, hielt ihn demjenigen, dem zuerst die Hostie gereicht worden war, an den Mund und ließ ihn einen Schluck daraus trinken. Dann gab sie ihm den Kelch in die Hand. Dieser flößte nun dem links von ihm Stehenden Wein ein und überreichte ihm dann den Kelch. So setzte sich das Ganze fort, bis schließlich jeder einen Schluck aus dem Kelch genommen hatte.
Nachdem alle von dem Wein getrunken und eine Hostie erhalten hatten, setzte die Sphärenmusik wieder ein, und ein jeder begab sich zurück an seinen Platz. Sobald wir uns auf unseren Matten niedergelassen hatten, wurde das Kerzenlicht gelöscht. Nun war der Raum in völlige Dunkelheit gehüllt.
Tja, und dann begann das, wofür mir in der Tat die Worte fehlen: Fremde Körper berührten mich und wurden von mir berührt, Hände verfingen sich ineinander, lösten sich auseinander und formten Koseworte auf Gesichtern, deren Züge sie wie Inschriften auf alten Steintafeln ertasteten. Zungen sprachen, ohne zu reden, Körper verschwammen ineinander und erfanden einander neu in einer unendlichen, immer wieder wechselnden Vielfalt von Gestalten.
Es schien, als wäre der ganze Raum erfüllt von dem Rauschen der Wipfel eines undurchdringlichen Urwalds, in dessen fruchtbarer Nacht die Schreie seltener Vögel widerhallen. Ich fühlte mich gleichzeitig tief in mir und völlig außer mir, ein Schiffbrüchiger in einem wogenden Meer, das ihn in regelmäßigen Abständen verschluckt und wieder ausspuckt, ausspuckt und wieder verschluckt. Ich hatte eine Grenze überschritten und war in Regionen vorgedrungen, die ich nie zuvor betreten hatte.

Das Agape-Gebet greift Passagen aus dem Ersten Brief des Apostels Petrus auf (1 Petr 1, 22-25).

English Version

A Very Special Worship Service/3

Saturday, September 30, in the evening

The Miracle of the Voice

Walking through the long cloisters here, I often find myself involuntarily thinking of the chorales I once heard at a guest performance by a Georgian choir. The experience of perfect harmony that this music radiated has remained in my memory until today.
Indeed, hardly anything expresses spiritual communion with others as purely as choral singing. Nothing testifies so much to the possibility of humans to break out of the cage of their ego, at least temporarily.
The reason for this is, first of all, the miracle of the voice. Larynx, soft palate, vocal cords – all this is strictly material. What emerges from it, however, is immaterial in its essence. Thus the voice is the best testimony to the intimate connection between spirit and matter.
Like a bird from its nest, the spirit rises from matter. And like a breeze carrying pollen from one plant to another, it in turn fertilises matter, which then gives new nourishment to the spirit. The same applies to singing.
Something similar is true, of course, for linguistic utterances. Here, too, something spiritual emerges from matter. But language can also sow discord. A word can become a weapon, it can penetrate a soul like a projectile and decompose the person concerned from within.
Singing, by contrast, always has a reconciling effect. In it, the human being always breaks through the boundaries of the material existence and participates in the weightless realm of the spirit.
Thus, through singing together with others, something new emerges, a spiritual space in which freedom can be experienced more directly than in language. That’s why the impression of spiritualisation is strongest when singing is detached from language – when the meaning of the words takes a back seat to their intonation or choral variation. When the word is only the starting point for the free, speechless flight of the spirit in the medium of the voice, which, in conjunction with other voices, conveys an inkling of the harmonies prevailing within the cosmos.
Why did singing actually play no role in the annual mass? Or did it just take a different form there? Were the sounds we uttered there also a kind of primitive singing?

3. Agape

After the intercessions, everyone remained in silent contemplation – everyone except me. I was too busy thinking about what had to happen next – the Communion. I only had a very vague idea of what this looked like at Black Masses. But precisely this had the effect of increasing my uneasiness more and more. I hardly succeeded in at least pretending to let the sermon and intercessions reverberate in my mind.
Just as I was about to look up, a low but polyphonic whisper resounded from somewhere, spreading like rising wind throughout the vault. At the same time, the torches were extinguished by one of the altar girls. In the end, only a three-armed candlestick that had been placed near the altar was still emitting a faint light.
As soon as the murmur, in which the whole congregation now joined in, was loud enough, I could clearly distinguish two words: „White Raven“. Without pause and in a constantly increasing volume, they were breathed into the vault again and again.
Gradually the whispering grew into a call that absorbed me like a maelstrom. So I was as relieved as the others when I saw a figure winding its way up behind the altar, apparently in response to the call of the congregation. In the faint candlelight, it was at first only vaguely discernible.
Only gradually did I realise that the figure consisted of two naked bodies standing sideways to us, nestling together with their arms stretched upwards. The moment the lower bodies emerged from behind the altar, the bodies separated from each other a little. As a result, the oversized phallus protruding from one of them seemed to cut horizontally through the other. This way, the two bodies formed the shape of an inverted cross.
After the bodies had risen to their full height, the „White Raven“ calls suddenly fell silent. At the same time, one of the altar girls took a censer from the altar – which, however, did not emit incense, but a particularly aromatic scent of roses. She waved it over the two bodies until they were completely enveloped in the fragrance. Then she spread a red shimmering cloth over them.
Thereupon the congregation spoke the words that were apparently ritually prescribed for this moment: „Teach us, Satan, your word that lives and abides, so that we may not cease to love one another with all our hearts, and be born again and again of your imperishable seed. For all that is mortal is like grass, and all its beauty is like the flower in the grass. The grass withers and the flower fades, but you abide forever.“
As soon as the echo of these words had died away in the vault, the altar girl lifted the cloth again. Behind it, now standing side by side, the two bodies that had previously formed the inverted cross reappeared. Now it was clear that one figure was George and the other the second altar girl.
However, I had no time to think about it. For at the same moment that the cloth was lifted, everyone around me threw off their robes. Underneath they were completely naked!
It only took me a few seconds to convince myself to do the same. Under the circumstances, it would have been more embarrassing to keep the sackcloth on than to throw it off. In addition, it took me longer than the others to undress anyway: Unaware of the ritual procedure of the mass, I was the only one who had put on underwear.
We all went naked to the front and formed a circle around George and the two altar girls, each embracing the two standing next to them. The three-branched candlestick was now in the middle of the altar. Around it were grouped a wine goblet set with precious gems, a bulbous wicker bottle and a shell-shaped bowl filled with shimmering red-black communion wafers. Surprisingly for me, the great physical closeness did not trigger any physical emotions. Instead, there was a feeling of deep connection with the others that I had never felt in this form before.
What concerned me most at that moment, however, was George. She had taken off the oversized phallus she had strapped on before. Her body, too, now presented itself to us as God – or whoever – had created it. The effect was that of a picture puzzle.
The soft facial features and the – albeit not very voluptuous – breasts gave the impression of a woman in whom, as in the case of certain female top athletes, the clitoris had grown into a small penis as a result of hormone treatment. However, when looking first at her lower body, George appeared more like a man whose scrotum had not developed properly, so that it did not hang down but enclosed the penis halfway. At a cursory glance, it almost seemed as if there were not one, but two sexual organs playing around each other. George’s nakedness therefore seemed somewhat obscene to me at first.
The altar girls now filled the chalice on the altar with wine. Meanwhile, George picked up the bowl with the communion wafers. Slowly she (he?) walked around our circle with it. Whenever she held up the hosts before distributing them, the red lines that ran through them shone in the candlelight like thin veins.
A very unique harmony emanated from this play of colours. At the same time, however, it stirred an unpleasant memory in me. Looking at the wafers, I remembered how I had once cracked open a breakfast egg that had already been fertilised. Instead of the yolk, a reddish-yellow mass had run down my knife.
My feelings were correspondingly ambivalent when it was my turn and George held out the host in front of me. Before she – I prefer to stick to the feminine pronoun, as George seems to feel more like a woman – put it in my mouth, she kissed it with a fervour that alienated me. Then she looked me firmly in the eye and murmured some incomprehensible words.
Mechanically, I opened my lips. Immediately afterwards, I felt the host in my mouth. Its bittersweet aftertaste was still on my tongue minutes later.
While George stepped from one to the other with the wafers, the wine chalice passed from hand to hand. The altar girl who had poured the blood-red liquid held it to the mouth of the one who had first been handed the host and let the communicant take a sip. Then that person took the chalice, put it to the lips of the next person in line, who then took the chalice. This continued until everyone had taken a sip from the chalice.
After everyone had drunk some of the wine and received a host, the spherical music resumed and everyone went back to their places. As soon as we had settled down on our mats, the candlelight was extinguished. Now the vault was filled with complete darkness.
Well, and then began what I really don’t have the words for. Unknown bodies touched me and were touched by me, hands intertwined, detached from each other and formed words of endearment on faces whose features they palpated like inscriptions on ancient stone tablets. Tongues spoke without speaking, bodies merged and reinvented themselves in an infinite, ever-changing variety of shapes.
It seemed as if the whole room was filled with the rustling of the tops of an impenetrable jungle, the cries of exotic birds echoing in its fertile night. I felt at the same time deep inside myself and completely out of myself, a castaway in a surging sea that periodically swallows him up and spits him out again. I had crossed a border and entered regions that I had never been to before.

The Agape Prayer takes up passages from the First Letter of Saint Peter (1 Peter 1:22-25); different English versions listed on biblehub.com.

Bilder /Images: Dorothe (Darkmoon_Art): Brücke in den Wolken / Bridge in the clouds (Pixabay); Dorothe (Darkmoon_Art): Phantasie-Brücke / Fantasy Bridge (Pixabay)

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