Josef von Nazareth: Der Mann im Schatten / Joseph of Nazareth: The Man in the Shadow

Georges Moustaki: Joseph

Musikalischer Adventskalender 2023: 24. Frankreich / Musical Advent Calendar 2023: 24. France

Von Josef von Nazareth ist an Weihnachten immer nur am Rande die Rede. Dabei gibt es einiges an ihm, das ihn weit eher zum Erlöser der Menschheit prädestiniert als seinen Stiefsohn. Dies spiegelt sich auch in einem Chanson von Georges Moustaki wider.

English Version

Podcast:

Joseph

Das hast du nun davon, mein guter Joseph,
dass du die Schönste wählen musstest
unter den Töchtern von Galiläa –
die mit dem Namen „Maria“.

Du hättest auch, mein guter Joseph,
Deborah oder Sarah wählen können –
und nichts, rein gar nichts wäre dir passiert.
Aber du musstest ja Maria wählen.

Selbst dann noch hättest du, mein guter Joseph,
daheim bei deinen Holzarbeiten bleiben können,
anstatt Maria blind zu folgen
in den Ozean der Fremde.

Du hättest auch, mein guter Joseph,
Kinder zeugen können mit Maria
und sie dein Handwerk lehren,
wie es dich einst dein Vater lehrte.

Wie nur, Joseph, kam Marias Sohn,
dieses Kind der Unschuld,
auf jene seltsamen Ideen,
die seine Mutter so viel leiden ließen?

Manchmal, Joseph, mein armer Freund,
denke ich an dich, wenn die andern lachen
über dich, der du nichts anderes ersehntest
als ein glückliches Leben mit Maria.

Georges Moustaki: Joseph aus: Le Métèque (1969)

Live-Aufnahme aus dem Jahr 1969:

Albumfassung

Nur ein unbedeutender Mitspieler?

An Weihnachten ist immer viel von der „Heiligen Familie“ die Rede – von ihrer Wanderung durch die fremde, abweisende Welt, in der sie am Ende nur in einem schäbigen Stall Zuflucht findet; von der Gottesmutter, die im Stroh neben den staunenden Eseln und Ochsen ihren Sohn zur Welt bringt; und natürlich von diesem selbst, dem Heiland, der so von Anfang an erfährt, von was er die Welt zu erlösen hat.

Nur von Josef ist immer nur am Rande die Rede. Wenn er erwähnt wird, dann meist nur in der Wendung „Maria und Josef“ oder indirekt, als mitgedachter Teil der „heiligen Familie“. Josef ist, so scheint es, lediglich ein untergeordneter Teil des Erlösungsgeschehens, er ist der Mann im Hintergrund – nicht unwichtig, aber eben auch nicht spielentscheidend.

Dabei hat Josef, wenn wir seine Figur genauer betrachten, einiges an sich, was ihn weit eher zum Erlöser der Menschheit prädestiniert als seinen Stiefsohn. Deshalb seien ihm an dieser Stelle wenigstens ein paar eigene Gedankensplitter gewidmet.

Überstrahlt vom Glanz des Sohnes

Dass Josef in der Kirche insgesamt keine Aufmerksamkeit geschenkt würde, lässt sich beileibe nicht behaupten. Unzählige Kirchen und kirchliche Gebäude sind ihm geweiht, er ist Schutzpatron ganzer Länder und der gesamten katholischen Kirche, und im Dezember 2020 hat Papst Franziskus sogar ein ganzes „Jahr des Heiligen Josef“ ausgerufen. Außerdem ist er Schutzpatron der arbeitenden Bevölkerung und – in einer für Letztere wenig erbaulichen Koinzidenz – auch der Sterbenden.

Der Heilige Josef gilt also durchaus als bedeutende Gestalt. Er ist einer, an den man sich wendet in der Not, egal ob auf dem Bau, auf dem realen oder dem geistigen Sterbebett, wo derzeit die Amtskirche darniederliegt. Und doch ist es stets so, als würde seine Bedeutung nur daher rühren, dass er einen so wirkmächtigen Stiefsohn hatte.

Es ist ein wenig wie im Fall von Söhnen berühmter Väter, deren Glanz auf ihre Nachkommen abstrahlt – nur dass wir es in diesem Fall eben eher mit einer Art Rückstrahlung zu tun haben, einem rückwirkenden Erstrahlen einer Gestalt, die ansonsten von der ewigen Nacht der Geschichte verschluckt worden wäre.

Liebevoller Bruch mit den Konventionen

Wenn wir wissen wollen, was für ein Mensch Josef von Nazareth war, sind wir auf Vermutungen angewiesen. Die Bibel erzählt uns nur wenig über ihn. Wir erfahren lediglich, dass er wohl etwas mit Holzarbeiten zu tun hatte, vielleicht als Zimmermann, womöglich aber auch als Arbeiter am Bau oder als Holzschnitzer. Bedeutung erlangt er nicht durch seine Person, sondern durch seine Verbindung mit Maria.

Wenn wir an dieser Stelle den Wunderglauben von der unbefleckten Empfängnis einmal beiseitelassen, erhalten wir das Bild eines Mannes, der eine schwangere Frau bei sich aufgenommen hat – eine Frau, wohlgemerkt, die nicht von ihm schwanger war.

Sex vor der Ehe – genauer: ohne eine vorherige Zeremonie, die Mann und Frau vor der Gemeinschaft zu einem Paar zusammenführt – war in der damaligen Gesellschaft natürlich ein Unding. Wurde eine Frau dadurch schwanger, so schloss sie sich damit praktisch selbst aus der Gemeinschaft aus. Josef hat sich, indem er sich dennoch zu Maria bekannt hat, also über maßgebliche Konventionen der damaligen Zeit hinweggesetzt.

Angesichts der rührenden Art, in der er sich später um das Wohl Marias und ihres Kindes bemüht hat, können wir wohl annehmen, dass Josef keineswegs aus Mitleid gehandelt hat. Vielmehr hat er offenbar echte Liebe für Maria empfunden – eine Liebe, die so groß war, dass der Tabubruch eines Geschlechtsverkehrs ohne den Segen der Gemeinschaft in ihrem Lichte völlig bedeutungslos erschien.

Mit derselben Liebe hat Josef sich später auch um Marias Kind, seinen Stiefsohn, gekümmert. Sicher hat er ihn nie spüren lassen, dass er nicht sein eigener Sohn war. Wie er alles an Maria geliebt hat, hat er auch ihren Sohn in sein Herz geschlossen.

Wahrscheinlich hätte er seinen Stiefsohn gerne zu sich in die Lehre genommen und ihm ein auf die Dauer vielleicht etwas monotones, aber doch solides Handwerk beigebracht. Als Jesus seine eigenen Wege gehen wollte, hat er aber auch das akzeptiert und ihn nach Kräften dabei unterstützt.

Moderner Mann und Anti-Held

So lässt sich wohl sagen, dass Josef ein moderner Mann war. Er war bei der Geburt seines Stiefsohns dabei, er erhob keine Besitzansprüche auf seine Frau, und er zwängte seinen Stiefsohn nicht in das Korsett vorgefertigter Normen, sondern ermöglichte es ihm, seine Persönlichkeit frei zu entfalten und sich entsprechend zu betätigen.

Eben diese Charakterskizze erklärt auch, warum Josef einer jener Männer ist, die ohne seinen berühmten Sohn wohl im Dunkel der Geschichte verschwunden wären.

Der Gang der Geschichte ist bestimmt von Männern, die in allem das Gegenteil sind von Josef: Sie verstoßen ihre Frauen, wenn sie auch nur leise dagegen aufbegehren, als Eigentum ihres Mannes behandelt zu werden. Sie verlangen von ihren Söhnen, sich zum Klon ihrer Väter zu machen, ihre eigene Persönlichkeit zu verleugnen und wie ein genetischer Wurmfortsatz ihrer Erzeuger zu agieren.

Und natürlich würden diese Männer es auch niemals akzeptieren, als Annex einer Frau in die Geschichte einzugehen. Sie sind immer „der Große“, „der Größte“, „der Allergrößte“, Imperator und Erschaffer, gigantischer Baumeister, Eroberer, Erlöser der Menschheit.

Immun gegen Gebärneid

Die große Leistung des Josef von Nazareth ist es, so gesehen, dass er sich zu keinem Zeitpunkt seinem Gebärneid hingegeben hat – dieser testosterongeschwängerten Wut auf die Frau, die aus sich heraus neues Leben erschaffen und so dem Tod ein Schnippchen schlagen kann.

Vielleicht aber hat Josef auch gar keinen Gebärneid gekannt. Vielleicht hat er von Anfang an all sein Testosteron in die Liebe zu seiner schönen Frau umgewandelt. Vielleicht wies sein Körper auch schlicht eine höhere Konzentration des „Kuschelhormons“ Oxytocin auf.

Egal. Was aus dem Leben Josefs von Nazareth spricht, ist jedenfalls: Seine Liebe war größer als der Wahn, eine Frau besitzen zu wollen. Sie war größer als der Wahn, die eigenen Kinder zu einem Denkmal seiner selbst machen zu wollen. Und sie war schließlich auch  größer als der Wahn, ohne Rücksicht auf Verluste andere Länder erobern, ganze Völker unterdrücken und überall bauliche Duftmarken des eigenen weltbewegenden Wirkens hinterlassen zu müssen.

Stiller Antipode lärmender Weltenlenker

Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn ihre Geschicke von Männern wie Josef gelenkt würden – und nicht von den missgünstig-verkniffenen Gebärneidern?

Aber vielleicht ist die Frage ja auch falsch gestellt. Womöglich werden und wurden die Geschicke der Welt ja vielerorts von Männern gelenkt, deren Beweggrund nicht ein unbewusster Hass auf alles Lebendige ist, sondern die Liebe zum Leben, die ihre Frau und ihre Kinder sie gelehrt haben.

Vielleicht fallen die anderen, die alles nach ihrem Bilde formen, die sich alles unterwerfen wollen und bei jeder noch so kleinen Infragestellung ihres Tuns und Lassens hysterische Schreikrämpfe bekommen, ja nur deshalb mehr auf, weil sie sich stets mit Gewalt in den Vordergrund spielen. Schließlich wissen wir ja auch vom Wirken Josefs von Nazareth nur deshalb etwas, weil sein Stiefsohn sich auf so nachhaltige Weise in die Geschichte eingeschrieben hat.

Und vielleicht scheint es ja auch nur so, dass die Gewaltsamen und Lauten, die Eroberer und Unterdrücker den Lauf der Geschichte bestimmen. Vielleicht braucht das Wirken der Friedlichen und Leisen, derjenigen, die das Leben lieben und es mitschwingend begleiten, einfach mehr Zeit, um als bestimmender Faktor wahrgenommen zu werden – wie ein Bach, der ein ganzes Gebirge umgestaltet, indem er sich im Lauf der Jahrhunderte durch das scheinbar unbezwingbare Gestein gräbt.

Über Georges Moustaki

Georges Moustaki (1934 – 2013) entstammt einer jüdisch-griechischen Buchhändlerfamilie aus dem ägyptischen Alexandria. Seine Familie gehörte allerdings eher zur Gruppe der assimilierten Juden. Im Elternhaus wurde nicht der jüdisch-griechische Dialekt Romaniotisch, sondern Italienisch gesprochen. Zusätzlich wuchs Moustaki mit der französischen Sprache auf, die ihm im französischen Gymnasium Alexandrias zur zweiten Muttersprache wurde.

In Paris lernte Moustaki 1951 den Chansonnier Georges Brassens kennen, der ihn in eigenen Ambitionen als Sänger und Songschreiber ermutigte. Aus Dankbarkeit änderte Moustaki daraufhin später seinen ursprünglichen Vornamen Giuseppe in Georges um.

Bevor er Ende der 1960er Jahre seine Solo-Karriere startete, schrieb Moustaki vor allem Lieder für andere Größen der Chanson-Szene, darunter Yves Montand, Juliette Gréco, Edith Piaf und Barbara. Zu den beiden Letztgenannten hatte er ein besonders enges Verhältnis. Mit Barbara ist er auch gemeinsam auf Tournee gegangen.

Seine jüdischen Wurzeln hat Moustaki u.a. in dem Buch Fils du Brouillard (Sohn des Nebels) reflektiert, das er 1999 zusammen mit Siegfried Meir veröffentlicht hat. Der aus Frankfurt am Main stammende Meir war als Kind von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt worden.

Nachdem Moustaki sich 2009 wegen eines Lungenemphysems von der Bühne zurückziehen musste, starb er vier Jahre darauf in Nizza.

Weitere Beiträge mit Chansons von Georges Moustaki:

Das Mittelmeer: Friedlicher Anschein, tödliche Realität (Über das Chanson En Méditerranée / Am Mittelmeer); mit biographischen Informationen zu Moustaki

Die Fremdheit der Welt. Paul Verlaine / Georges Moustaki: Gaspard (Kaspar Hauser)

English Version

Joseph of Nazareth: The Man in the Shadow

Georges Moustaki: Joseph

Joseph of Nazareth seems to be a marginal figure in the Christmas story. Yet there are some things about him that make him far more suitable as the saviour of humanity than his stepson. This is also reflected in a chanson by Georges Moustaki.

Joseph

That’s what comes of it, my dear Joseph …
Why only did you have to choose
the most beautiful among the daughters of Galilee –
the one called „Mary“?

You might as well have chosen, my dear Joseph,
Deborah or Sarah –
and nothing at all would have happened to you.
But you had to choose Mary of all girls.

Even then, my dear Joseph, you could have stayed
at home doing woodwork
instead of going into exile
and hiding with Mary.

You could also, my dear Joseph,
have fathered children with Mary
and taught them your craft
as your father once taught you.

How could it happen, Joseph, that Mary’s son,
this child of innocence,
came up with those strange ideas
that made his mother suffer so much?

Sometimes, Joseph, my poor friend,
I think of you when others laugh
at you who longed for nothing else
but a happy life with Mary.

Georges Moustaki: Joseph from: Le Métèque (1969)

Live performance (1969)

Album version

Just an Insignificant Background Figure?

At Christmas, there is always a lot of talk about the „Holy Family“ – about their wandering through the inhospitable, rejecting world, where in the end they only find refuge in a shabby stable; about the Mother of God, who gives birth to her son in the straw next to the astonished donkeys and oxen; and of course about the son himself, the Saviour, who thus learns from the very beginning what he has to redeem the world from.

Joseph is only ever referred to in passing. When he is mentioned, it is usually only in the phrase „Mary and Joseph“ or indirectly, as part of the „Holy Family“. Joseph, it seems, is only a subordinate part of the redemptive event, he is the man in the background – not an unimportant, but also not a decisive player in the salvation game.

However, if we take a closer look at his character, Joseph has a number of qualities that predestine him to be the saviour of humanity far more than his stepson. For this reason, a few thought splinters dedicated specifically to him shall be presented here.

Outshone by the Splendour of the Son

It is certainly not true to say that Joseph does not receive any attention in the Church. Countless churches and ecclesiastical buildings are consecrated to him, he is the patron saint of several countries and of the entire Catholic Church, and in December 2020 Pope Francis even proclaimed a special „Year of Saint Joseph“. Moreover, he is the patron saint of the working population and – in a rather unedifying coincidence for the latter – also of the moribund.

Saint Joseph is thus definitely considered an important figure. He is someone to turn to in times of need, whether on the building site, on the real or on the spiritual deathbed, where the official church is currently lying. And yet it always seems as if his importance stems only from the fact that he had such an impactful stepson.

It is a little like in the case of sons of famous fathers, whose brilliance radiates to their descendants. The only difference is that in the case of Joseph, we are dealing more with a kind of back radiation, a retroactive shining of a figure who would otherwise have been swallowed up by the eternal night of history.

An Affectionate Break with Conventions

If we want to know what kind of person Joseph of Nazareth was, we have to rely on conjecture. The Bible tells us very little about him. We only learn that he probably had something to do with woodwork, perhaps as a carpenter, but possibly also as a worker on construction sites or as a woodcarver. His importance is not due to his person, but to his connection with Mary.

If we leave aside the miracle belief of the immaculate conception for a moment, we get the image of a man who took in a pregnant woman – a woman, not to forget, who was not pregnant from him.

Sex before marriage – or, more precisely, without a prior ceremony that brought man and woman together as a couple in the eyes of the community – was, of course, unacceptable in the society of the time. If a woman became pregnant as a result, she practically excluded herself from the community. Thus, Joseph, who nevertheless stood by Mary, deliberately disregarded the relevant conventions of the time.

In view of the touching way in which he later cared for the welfare of Mary and her child, we can well assume that Joseph by no means acted out of pity. Rather, he obviously felt genuine love for Mary – a love so great that breaking the taboo of sexual intercourse without the blessing of the community seemed completely meaningless in its light.

With the same love, Joseph later took care of Mary’s child, his stepson. Certainly he never let him feel that he was not his own son. Just as he loved everything about Mary, he also cherished her son.

Probably he would have liked to take his stepson as an apprentice in his workshop and teach him a profession that might be a bit monotonous in the long run, but nevertheless solid. But when Jesus wanted to go his own way, he accepted this without complaint and supported him to the best of his abilities.

Modern Man and Anti-Hero

Thus Joseph appears as an astoshingly modern man. He was present at the birth of his stepson, he did not claim ownership of his wife, and he did not force his stepson into the corset of traditional norms, but allowed him to develop his personality freely and to act accordingly.

This character sketch also explains why Joseph is one of those men who, without his famous son, would probably have disappeared into the darkness of history.

The course of history is determined by men who are the opposite of Joseph in everything. They repudiate their wives if they even quietly rebel against being treated as their husband’s property. They require their sons to become clones of their fathers, to deny their own personalities and act like genetic appendixes of their male ancestors.

And of course, these men would also never accept to go down in history as an annex of a woman. They are always „the great“, „the greatest“, „the very greatest“, emperor and creator, gigantic builder, conqueror, redeemer of mankind.

Immune to Birth Envy

From this perspective, the great achievement of Joseph of Nazareth is that he never gave in to his envy of childbearing – this testosterone-fuelled rage against women who can create new life from within themselves and thus outsmart death.

But maybe Joseph even didn’t feel any envy of childbearing at all. Maybe he transformed all his testosterone into love for his beautiful wife from the very beginning. Or maybe his body simply had a higher concentration of the „cuddle hormone“ oxytocin.

In any case, we can learn from the life of Joseph of Nazareth that his love was greater than the delusion of wanting to possess a woman. It was greater than the delusion of wanting to make his own children a monument to himself. And finally, it was also greater than the delusion of having to conquer other countries without regard to victims and destruction, to oppress whole peoples and to create architectural traces of one’s own glorious impact everywhere.

Silent Antipode of Vociferous World Leaders

What would the world look like if its destinies were guided by men like Joseph – and not by the begrudging birth envyers?

But perhaps the question is wrong. Perhaps the fate of the world is and has been guided in many places by men who are not motivated by an unconscious hatred of all living things, but by the love of life that their wives and children have taught them.

Perhaps the others, who mould everything in their own image, who want to subjugate everything to themselves and burst into hysterical fits of screaming at the slightest questioning of their deeds, are only more conspicuous because they always compulsively put themselves in the limelight. After all, we only know something of Joseph’s work because his stepson left such a lasting mark on history.

And perhaps it is only a misconception that the violent and the loud, the conquerors and oppressors determine the course of history. Perhaps the work of the peaceful and quiet, of those who love life and protect it like attentive gardeners, simply needs more time to be perceived as a determining factor – like a stream that reshapes an entire mountain range by digging its way through the seemingly insurmountable rock over the centuries.

About Georges Moustaki

Georges Moustaki (1934 – 2013) was born to a Jewish-Greek family of booksellers in Alexandria, Egypt. His family, however, belonged more to the group of assimilated Jews. In the parental home, Italian rather than the Jewish-Greek dialect Romaniotic was spoken. In addition, Moustaki grew up speaking French, which became his second mother tongue at the French grammar school in Alexandria.

In Paris, Moustaki met the chansonnier Georges Brassens in 1951, who encouraged him in his own ambitions as a singer and songwriter. Out of gratitude, Moustaki later changed his original first name Giuseppe to Georges.

Before launching his solo career in the late 1960s, Moustaki mainly wrote songs for other celebrities of the chanson scene, including Yves Montand, Juliette Gréco, Edith Piaf and Barbara. With Piaf and Barbara he had a particularly close relationship; with Barbara he also went on tour.

Moustaki reflected on his Jewish roots, among other things, in the book Fils du Brouillard (Son of the Fog), which he published together with Siegfried Meir in 1999. Meir, who was born in Frankfurt/Main, had been deported to the Auschwitz concentration camp by the National Socialists as a child.

After Moustaki had to retire from the stage in 2009 due to pulmonary emphysema, he died four years later in Nice in the south of France.

More Posts on Moustaki:

The Mediterranean Sea: Peaceful Appearance, Deadly Reality (about the chanson En Méditerranée)

The Strangeness of the World. Paul Verlaine / Georges Moustaki: Gaspard (Kaspar Hauser)

Bilder / Images: Johann Nepomuk della Croce (1736 – 1819): Heiliger Joseph mit Jesuskind (1795); Stadtmuseum Burghausen (Wikimedia commons); Archibald Tuttle: Georges Moustaki bei einem Auftritt im Jahr 1974 / Georges Moustaki at a performance in 1974 (Wikimedia commons)

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..